Wandelnde Blätter & Stabschrecken
Wandelnde Stöcke sind Insekten und gehören zur Klasse der Gliederfüßer (Arthropoda). Sie zählen zur Ordnung der Phasmatodea, zu der auch Fangschrecken gehören. Weltweit gibt es etwa 2.000 Arten dieser faszinierenden Tarnungsspezialisten.
Hier im Tierpark halten wir drei verschiedene Arten von Wandelnden Stöcken, die aus drei verschiedenen Kontinenten stammen. Dennoch sind ihre Haltungsbedingungen sehr ähnlich.
Sie ernähren sich von immergrünen Pflanzen wie Efeu, Brombeer- und Himbeerblättern. Sie benötigen keine besondere Wärme und fühlen sich bereits bei Zimmertemperatur wohl. Wichtig ist, dass ihre Blätter ein- bis zweimal täglich mit Wasser besprüht werden – so können sie die Tropfen trinken, und gleichzeitig bleiben die Blätter länger frisch.
Wandelnde Stöcke: Meister der Tarnung aus aller Welt
Sie sind Meister der Tarnung, was für ihr Überleben essenziell ist, da sie weder beißen, stechen noch sich aktiv verteidigen können. Eine Ausnahme bildet die Wandelnde Rosengrenze, die an ihren Hinterbeinen eine kleine Stachelspore besitzt – darauf sollte man beim Handling achten. Ansonsten sind sie völlig harmlos.
Wie alle Insekten haben sie sechs Beine. Falls sie ein Bein verlieren, kann es tatsächlich nachwachsen. Einige Arten zeigen zudem ein Totstellverhalten, wenn sie sich bedroht fühlen.
Um sich noch besser an ihre Umgebung anzupassen, kann man sie oft dabei beobachten, wie sie vor- und zurückschaukeln, als würden sie im Wind hin und her wiegen – ein weiterer Trick, um perfekt mit der Natur zu verschmelzen.
Allen Arten ist gemeinsam, dass sie Eier legen. Die Weibchen können Eier auch ohne Paarung ablegen – dieser Prozess wird Parthenogenese genannt.
Indische Wandelnde Stabschrecke (Carausius morosus)
Sie ist wahrscheinlich die am weitesten verbreitete der Wandelnden Stabschrecken und äußerst beliebt in Kindergärten und im Biologieunterricht. Sie wird typischerweise 8–10 cm lang.
Sie legt viele Eier – geschlechtsreife Individuen legen täglich ein Ei. Diese Eier ähneln Kaviar und können im Bodensubstrat des Terrariums gefunden werden. Die Eier schlüpfen nach 2–3 Monaten, abhängig von den Bedingungen, der Temperatur und der Feuchtigkeit im Boden.
Die Jungtiere beginnen als kleine, fast durchsichtige Nymphen. Während sie wachsen, häuten sie sich mehrfach. Mit 4–5 Monaten werden sie geschlechtsreif, was sich durch rote Markierungen an den Vorderbeinen zeigt.
Sie leben bis zu 1 Jahr. Zur Fortpflanzung benötigen sie keine Paarung – die Weibchen klonen sich praktisch selbst.


Philippinische Wandelnde Stabschrecke (Sungay inexpectata)
Diese Art wurde erst 1995 entdeckt. Die Weibchen werden typischerweise 8–10 cm lang und wiegen etwa 5 Gramm. Sie haben eine charakteristische Dornenkrone auf der Rückseite des Kopfes.
Die Färbung variiert – Nymphen sind meist hellbeige, während ältere Individuen dunklere Nuancen aufweisen. Trotz ihrer eher geringen Größe legt diese Art relativ große Eier. Die Eier schlüpfen erst nach 3–4 Monaten.
Ein Weibchen kann in seinem Leben bis zu 300 Eier legen.
Wandelnde Rosengrenze (Eurycantha calcarata)
Eine große und robuste Art der Wandelnden Stabschrecken, auch Teufelsstabschrecke genannt. Sie kommt in Papua-Neuguinea und den umliegenden Inseln vor.
Erwachsene Tiere erreichen eine Länge von 12–15 cm, wobei die Weibchen oft größer als die Männchen sind. Die Männchen besitzen große Stacheln an den Hinterbeinen, die sie zur Verteidigung gegen Rivalen einsetzen können.
Die Färbung variiert zwischen Braun und Schwarz, was eine gute Tarnung auf Baumstämmen bietet. Wenn sie sich bedroht fühlen, können sie ihr Hinterteil anheben, um größer zu wirken, und Skorpione imitieren.


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